Sonntag, 5. November 2017

Sorgengruppe

Unsere Vermittlungsgruppe 15 bestand aus insg. 14 Tieren und kam aus der vollständigen Auflösung eines Vermehrerhaushaltes.
Der Kontakt zur Vermehrerin kam über unsere Facebook-Gruppe, in der die Halterin einige ihrer Nasen zur Vermittlung anbot. Aufgrund der Tiere und des Verhaltens der Nutzerin, war schnell klar, dass es sich um  einen Vermehrerhaushalt handelte. Sie wurde umgehend aus der Gruppe gelöscht und blockiert. Nach ca. einer Woche suchte sie über den Messenger wieder Kontakt zu uns und wir nannten ihr unsere Bedingungen für eine mögliche Aufnahme der Tiere: es werden alle Tiere abgegeben (das heißt, keine Tiere zur weiteren Vermehrung zurückbehalten) und wir erhalten Zutritt zu allen Zimmern in der Wohnung,  um uns davon zu überzeugen. Natürlich bietet das immer noch viele Möglichkeiten, Tiere "beiseite" zu schaffen oder gar in Zukunft mit anderen Tieren erneut zu vermehren. Dass die Halterin jedoch alles anstandslos akzeptierte, lässt uns aber hoffen ... zudem war schon von den Fotos klar, dass die Tiere dringend da raus mussten...

Als wir die Tiere holten, war der Schreck riesig. Es waren 8 Jungs, ein Einzeljunge sowie 5 Mädels, die direkt und ohne Umwege zu unserer Tierärztin gebracht wurden. Das offensichtliche war ein Tumor und Schiefköpfchen, eine Atemwegserkrankung und schwere Beißwunden bei dem Einzeltier.
Darüber hinaus musste ein Behandlungsplan gegen Parasiten (Haarlinge) aufgestellt werden und allen Mädels musste zur Sicherheit noch Alizin gegeben werden, für den Fall einer möglichen Trächtigkeit. Nach der Untersuchung der Kotprobe wurden auch noch Fadenwürmer festgestellt.

Soweit, so schlecht.

Die Jungsgruppe konnte recht schnell an eine Halterin vermittelt werden, die Monique schon vor längerer Zeit ansprach, dass sie wieder in die Rattenhaltung einsteigen wollte und gerne Tiere aus Leipzig hätte. Sie ist eine erfahrene Halterin und wir haben sie schon im Vorfeld über alle Probleme  informiert - davon hat sie sich jedoch nicht abhalten lassen :)

Den einzeln sitzenden Rattenbock mit den schweren Beißverletztungen (Hund? Katze?) hat Katharina aufgenommen.

Es blieben die Mädels, die schließlich Namen der Gummibärenbande erhielten. Das Mädchen mit den Atemwegsproblemen - sie bekam den Name Cubbi - musste nach einigen Tagen leider eingeschläfert werden. Das Röntgenbild zeigte, dass ihre Lunge geschätzt nur noch zu 20 % funktionsfähig war.

Das Mädchen mit dem Tumor und dem Schiefköpchen - die quirlige Gruffi - wurde erfolgreich operiert und es geht ihr wunderbar.

Leider wurden dann bei Grummi Umfangsvermehrungen am Hals und unter einem ihrer Vorderbeinchen festgestellt. Insgesamt sind alle ihre Lymphdrüsen angeschwollen. Wir haben uns dazu entschlossen, den schnell wachsenden Tumor unter dem Beinchen entfernen zu lassen und zu schauen, wie sich die Gesamtsituation bei ihr entwickelt. Wir wissen nicht, was die Ursache ist (möglicherweise auch Blutkrebs) und wie sich der oder die anderen Tumore entwickeln. Da sie soweit in guter Verfassung ist und der Tumor schnell wächst, möchten wir ihr diese Chance geben.

Das alles kostete und kostet viel Geld. Nie machen wir unsere Entscheidungen von der Geldfrage abhängig. Für uns zählen nur die Chancen und Risiken für das jeweilige Tier. Auch wenn wir in der Ratten-Nothilfe viel Geld aus eigener Tasche beisteuern müssen, sind wir doch sehr glücklich, dass sich - gerade auch bei dieser Gruppe - immer wieder Unterstützer finden, die unseren Nasen mit Ausstattung und TA-Geldern helfen. 

Vielen vielen Dank! :)
 
Mit 14 Ratten zur Erstuntersuchung



Wem fehlt was? Die Liste wird länger und länger.

 
Die Jungsgruppe konnte schnell vermittelt werden. Die neue Halterin wurde von Anfang an über alles aufgeklärt und in alles einbezogen.



 
Das einzelne Böckchen mit seinen schlimmen Wunden. Auch er hat ein Zuhause :)


 
Gruffi vor ihrer Tumor-OP...

 
...und danach. Ihr geht es sehr gut :)

 
Cubbi mussten wir einschläfern lassen, bevor sie erstickte :(

 

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